Archiv 2008
Der Brauereiweg von Aufseß (Fränk. Schweiz) war dieses Jahr das Ziel der traditionellen Herbstwanderung des Bürgerverein Grabengärten. Auf der 14km langen Wanderstrecke kommt man dabei an 4 Brauereien vorbei, deshalb wurde auch die nur 1500 Einwohner zählende Gemeinde ins Guiness Buch der Rekorde für die größte Brauereidichte aufgenommen.
Jeder Brauereigasthof hat sein spezielles Bier, und das wurde von den Wanderern auch gerne ausprobiert. Diese Gegend ist das Mekka für Bierliebhaber, allen voran für den Bruno, den Paul und den Michael. Die Wanderstrecke führt uns im Tal der Aufseß, direkt am gleichnamigen Gewässer entlang.
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Es ist ein sehr romantischer Weg. Auf der einen Seite dichter Wald, nur unterbrochen von Felsblöcken, auf der anderen Seite der klare Forellenbach, die Aufseß. Nach einer Stunde dann ein besonderer Augenschmaus. Es erhebt sich eine Steilwand mit Felszacken wie in den Alpen, nur nicht so hoch. Nach der Hälfte der Wegstrecke wurde dann eine Rast eingelegt. Jeder Wanderer hatte sich seine Brotzeit zum Verzehr selbst mitgebracht. Was wurden da für leckere Sachen aus den Rucksäcken hervorgezaubert! Frisch gestärkt mit einem weiteren Spezialbier-Probetrunk ging es dann den einzigen kleinen Berg auf dieser Strecke hinauf und schlagartig veränderte sich die Landschaft. Jetzt wechselten sich Wiesen, Felder und Wald ab. Auf der Anhöhe hatten wir auch einen sehr schönen Blick auf das Fichtelgebirge, das in seiner ganzen Breite zu sehen war. Für den frühen Nachmittag hatte unsere Wanderführerin Edeltraud eine Einkehr mit Kaffee und sehr gutem Kuchen eingeplant. Bester Stimmung wurden die letzten Kilometer angegangen. Im für Motorrad-Fans weit bekannten Kathi-Bräu Garten spendierte die Gisela einige Gläser flüssiges dunkles "Schmieröl" . Trotz des nicht sehr schönen Wetters, waren ein paar tolle Motorräder zu sehen.
Der Weg zum Ausgangspunkt unserer Wanderung war jetzt nicht mehr weit. Aus dem Wald kommend, hatten wir noch einen sehr schönen Blick auf das im Tal liegende Aufseß mit seiner mächtigen Burganlage. Da wir gerade in der Nähe waren, besuchten wir noch den bekannten Felsengarten bei Wonsees. "Ah! C'est sans pareil" (Ein Augenschmaus "ohnegleichen") durch diesen Ausruf aus dem Munde einer Hofdame verdankt der Felsengarten seinen deutsch ausgesprochenen Namen "Sanspareil". Diese Besonderheit barocker Gartenkunst beruht auf Ideen der Markgräfin Wilhelmine von Bayreuth, die nach dem Vorbild des Romans "die Abenteuer des Telemach" die Szenerie der homerischen Zauberinsel Ogygia schaffen wollte und dabei die vorhandenen bizarren Felsformationen mit einbezog. Der Garten wurde 2002 zum schönsten Garten Deutschlands gekürt.
Heute sind neben dem Morgenländischen Bau, der 1744 für verschiedene Festlichkeiten des Hofes errichtet wurde, nur noch der Küchenbau und das "Ruinennaturtheater" erhalten. In diesem Ruinentheater wurde, um die Akustik zu überprüfen, von den Grabengärtlern das Frankenlied gesungen. Der Heinz brachte überaus gekonnt "Romeo und Julia" zu Gehör und der Walter setzte mit dem Einakter "die letzte Frißt" den Schlusspunkt, der mit viel Applaus belohnten, grandiosen Vorstellung der weltbekannten Künstler.
Zu einem gelungenen Wandertag gehört allerdings noch ein gutes Essen am Abend. Und das fanden wir in der Brauerei Knoblach in Schammelsdorf. Die Wanderer freuen sich jetzt schon auf das kommende Jahr, wenn unser Wanderwart ·Werner wieder zur Herbstwanderung des Bürgerverein Grabengärten aufruft.
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