Archiv 2000
Vor fast genau 40 Jahren, nämlich am 29.Okt. 1960, fanden sich in der damaligen Gastwirtschaft in den Grabengärten "beim Scharfen Hans" drei Personen zusammen (dies waren Nikolaus Langguth, Karl Schuster und Albert Müller), um aus dem schon bestehenden "Schlappenverein" einen "richtigen" Verein zu gründen.
Der sog. Schlappenverein war kein Verein im eigentlichen Sinn, sondern es war ein loses Zusammentreffen der hauptsächlich männlichen Grabengärtenbewohner in regelmäßigen Abständen in der damaligen Grabengärtenwirtschaft.
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Die meisten Herren der Schöpfung erschienen damals in ihren Hausschuhen, auch Schlappen genannt, in der Wirtschaft, um bei ein paar Gläsern Bier oder Wein über große und kleine Politik und die Alltagssorgen und Geschehnisse sich zu unterhalten. Aus dieser Gepflogenheit, mit den Hausschlappen zu erscheinen, bildete sich innerhalb der Grabengärten der Ausdruck "Schlappenverein". Als erster Vorstand des neugegründeten Vereins wurde Nikolaus Langguth gewählt.
Sein Stellvertreter wurde Anton Schönmann. Erster Schriftführer wurde Karl Schuster und um das Geld kümmerte sich Albert Müller. Kassenprüfer wurden Josef Thomann und Frau Martha Zehnder. Herr Peter Dütsch und Frau Anna Schönmann wurden noch in den ersten Vereinsausschuß gewählt.
Als Vereinsnamen beschloß man sich auf Bürgerverein "Grabengärten" zu einigen, jedoch für die Zeiler Bevölkerung wurde der neue Verein immer nur als "Grabengärtenverein" tituliert, welches auch heute noch gang und gäbe ist. Von den Gründungsmitgliedern des ersten Tages im Oktober 1960 lebt leider nur noch meine Mutter Frau Anna Schönmann, die demzufolge das älteste Vereinsmitglied im Sinne des 40-jährigen Vereinsbestehns, nicht des Lebensalters ist. Als Mitglieder wurden in den ersten Jahren ausschließlich nur im Grabengärtenviertel lebende Personen aufgenommen, dies wurde dann im Lauf der Jahre auf das ganze Stadtgebiet ausgedehnt, jetzt sind sogar nicht nur in Zeil lebende Personen eingeschriebene Mitglieder im Verein. So wohnen zur Zeit Mitglieder in Krum und Ziegelanger, in Sand und Knetzgau, Ebelsbach, Königsberg und in Schweinfurt. Wie ich auch soeben vorgetragen habe, sind so manche Söhne und Töchter der Männer der ersten Stunden jetzt in den "Führungsetagen" des Vereins tätig, was bestimmt auch auf eine gewisse Verpflichtung gegenüber den alten Traditionen hinweist und auch teilweise als "Erblast" bezeichnet wird. Der Monatsbeitrag betrug in den ersten Jahren 40 Pfennig pro Mitglied und 20 Pfennig pro weiteres Familienmitglied. Zwischenzeitlich ist dieser Monatsbeitrag enorm gestiegen, nämlich auf 1,-- DM pro Person, was einen "stattlichen" Jahresbeitrag von 12,--DM ausmacht. Ich glaube, daß dieser Jahresbeitrag ob des großen Vereinsangebotes gegenüber den Mitgliedern im Laufe des Jahres bestimmt nicht zu hoch angesetzt ist. Es lohnt sich also, Mitglied beim Bürgerverein Grabengärten Zeil zu sein. Zu den wichtigsten Punkten im Ablauf des Vereinsjahres zählten damals und teilweise auch heute noch hauptsächlich vier Vereinsaktivitäten, die im Laufe des Vereinsjahres immer wiederkehren, dies sind die Weihnachtsfeier, ein Vereinsausflug, das Sommernachtsfest, das bis vor 15 Jahren noch seine Gültigkeit hatte, und ein Kappenabend, der dann im Lauf der Jahre in andere Vereinsveranstaltungen umgewandelt wurde und seit vielen Jahren die 1.- Mai-Wanderung. Die Mitgliederzahl des Vereins stieg bis zu den ersten Neuwahlen, die bis heute noch im 2-Jahresrhythmus erfolgen, im Jahr 1962 auf stolze 86 Mitglieder an. Auch der Kassenbestand wies mit über 380,— DM nach einer so kurzen Zeit einen beachtlichen Grundstock auf. Wohlgemerkt 380,-- DM und keinen Nuller links des Kommas mehr. Auch die beliebten Kinderfeste des Bürgervereins wurden zu einem festen Bestandteil im Vereinskalender, aber auch im Kalender der Stadt Zeil, der zu dieser Zeit noch nicht so vollgepackt war, wie es momentan der Fall ist, trotz eines Altstadtweinfestes, welches eigentlich ins Leben gerufen wurde, um die Festlesflut innerhalb der Stadtmauern mit seinen Stadtteilen einzudämmen. Doch der Ideenreichtum des Vereins zur Gestaltung dieser Kinderfeste ließ dann in den laufenden Jahren nach und die Unterstützung, die seitens der Stadt in den ersten Jahren noch reichlich floß, lies leider auch immer mehr zu wünschen übrig, so daß diese Feste mit ihren Umzügen der Festwägen nach 10 Jahren dann vom Verein alleine nicht mehr getragen werden konnte. Ein Name stand ganz besonders für den Ideenreichtum und Idealismus diese Kinderfeste zuorganisieren und zum Leben zu erwecken. Georg Sperber, der immer wieder Themen zu den Bau eines Festwagens fand und nicht unerheblich viel Arbeits- und Zeitaufwand in diese Arbeiten steckte. Ob Mondrakete, Märchenwald oder Holzhackerbuben oder Mädels, damals konnte man die Kinder oder Jugendlichen noch für eine Teilname begeistern.
Die Dorfgemeinschaft, vormals der Kindergartenverein, in Krum führt nun schon seit einigen Jahren diese Kinderumzüge, nach verschiedenen Anfragen bei uns, wieder durch und dies mit viel Erfolg.
Auch schon damals zeigte sich der Verein den Problemen innerhalb der Stadtmauern offenherzig und spendabel gegenüber, so wurden 1963 sechs in Eigenregie erstellte Ruhebänke der Stadt Zeil übergeben, die über lange Jahre hinweg im Stadtgebiet verteilt, viele ältere Leuten zu verweilen einluden. Auch wurden schon damals den beiden Kindergärten der Stadt und den Kirchengemeinden für verschiedene Zwecke Geldspenden überreicht. Dem ein paar Jahre später gegründeten Hallenbadverein wurde auch, zum Bau des Hallenbades ein für diese Zeit doch schon großer Geldbetrag überwiesen. Als Höhepunkt, oder wie es heutzutage leider heißt "Highlight", innerhalb der ersten fünf Jahre des Vereins, wurde ein mit dem Fotoclub Zeil organisierter Heimatabend im Göllersaal. Dieser Diavortragsabend wurde von der damaligen Zeiler Jugendblaskapelle umrahmt, es traten auch noch ein Zauberer auf und Elektromeister Matthias Sausen machte den Conférencier des Abends.
Als 100. Mitglied wurde dann der neue Vereinswirt Bruno Englert aufgenommen, der im Jahr 1967 die Wirtschaft in den Grabengärten mit seiner Frau pachtete. Auch das Vereinsvermögen wuchs mit Hilfe der Kinderfeste und der Sparsamkeit auf satte ca. 2.500,-- DM an.
Zum 10-jährigen Gründungsfest, das im Göllersaal abgehalten wurde, erschienen rund 50 Personen, der damalige stellv. Vorstand Gg. Sperber wurde hierbei zum Ehrenmitglied auf Lebenszeit ernannt.
Die Jahre zogen nun so dahin, im Vereinsleben ging es immer so, wie auch in anderen Vereinen so üblich ist, ein Hoch der Anfangseuphorie wechselte immer wieder mit einem Tief im Vereinsleben ab. Manche Veranstaltung wurde sehr gut besucht, wie z.B. Weihnachtsfeiern und Ausflüge andere dagegen fanden nicht so den Zuspruch der Mitglieder wie z.B. Mitgliederversammlungen mit Neuwahlen.
Zu den Vereinsveranstaltungen gesellte sich besonders Mitte der 70er Jahre die Teilnahme an den damals immer größer aufkommenden Volkswandertagen, die wie Pilze aus dem Boden schossen. Es wurde sogar eine eigene Volkswanderabteilung innerhalb des Vereins gegründet, die an zahlreichen Wanderungen teilnahm, so daß auch viele Gruppenpreise erwandert werden konnten. Dieser Wanderboom war auch verantwortlich dafür, daß viele neue Mitglieder, vor allem jüngere, im Verein aufgenommen werden konnten. Auch wurden damals regelmäßig Schafkopfrennen auf Vereinsebene durchgeführt. Das 15-jährige Gründungsfest wurde dann in der Turnhalle am Birkenweg durchgeführt, es wurden hierbei zahlreiche Mitglieder mit Urkunden und Vereinsnadeln geehrt.
Daß auch die Frauen des Vereins, damals und auch heute recht selbständig und aktiv sind, zeigte sich daran, daß die damals so beliebten Bastelabende für den Weihnachtsbaumschmuck 1977 ausgedacht und das erste
mal praktiziert wurden. Diese Bastelabende für Weihnachtsschmuck konnten fast 10 Jahre aufrecht erhalten werden, bis man jedoch keinen Weihnachtsbaum mehr aufstellen konnte, der all diesen mit viel Liebe und Sorgfalt gebastelten Sternen, Engeln, Kugeln usw. tragen konnte. Die anfangs in den Grabengärten durchgeführten Sommerfeste, hier mußte die Straße zwischen Mahr Siegfried und Then Elsa herhalten, die Hofeinfahrten der Grabengärtenwirtschaft und von Fanenbruck wurden umfunktioniert in Bier und Bratwurstausgabecentren, die Straße zwischen Buczek und Thein Susi wurde zur Spielstraße für Sackhüpfen und Schubkarrenrennen umfunktioniert, dann wurden diese auf den alten FC-Platz unter den großen Eingangspappeln bzw. ins alte Sportheim
verlegt, die jedoch alle zwischenzeitlich dem Bau der Dreifachturnhalle weichen mußten. Und auch diese Sommerfeste hatten so ihren Reiz. Leider mußten von 15 abgehaltenen Sommerfesten am alten FC-Platz, die jeweils 2 Tage dauerten, 6 Feste komplett abgesagt und an 4 Festen jeweils 1 Tag wegen des wirklich schlechten Wetters abgesagt werden. Manche Sommerfeste jedoch waren Höhepunkte im Vereinsleben, so sei erinnert ans Jahr 1982, als der FC-Zeil nach drei Ausscheidungsspielen in die Landesliga aufstieg, und die Mannschaft in einem improvisierten Festzug am FC-Platz einmaschierte. Hier lief so manchen eine Gänsehaut über den Rücken, vor allem dem Kassier des Vereins, als dann das Fest abgerechnet wurde, und für damaligen Zeiten ein wirklich stattlicher Betrag für die Vereinskasse übrig blieb. Am 04.06.1977 kurz vor einem weiteren Sommerfest, platzte dann innerhalb des Vereins eine kleine Atombombe. Nikolaus Langguth, der über 17 Jahre die Geschicke des Vereins geleitet hatte, konnte eine immer heftiger werdende angebrachte Kritik nicht mehr verkraften und legte sein Amt nieder und trat sogar aus dem Verein mit sofortiger Wirkung aus.
Der von manchen Mitgliedern vorausprophezeite Zusammenbruch des Vereins - ohne die Führung durch Herrn Langguth - blieb durch den engagierten Einsatz des damaligen 2. Vorstands Günter Seifert jedoch aus. Im Gegenteil, er brachte wieder neuen Schwung in das doch etwas angerostete Vereinsleben. Nicht umsonst sagt man, neue Besen kehren gut. Es wurden von nun an Kegelabende und so manche neue Veranstaltung ins Programm aufgenommen. Auch wurden die 17 Jahre alten Vereinsstatuten, die nur eine kleine, fast unwesentliche Erneuerung seit 1960 erfahren hatten, auf besonderes Drängen des neuen Vorstands zeitgemäß aufgearbeitet und erweitert. Regelmäßig wurden auch statt der Tagesausflüge nunmehr mehrtägige Ausflüge unternommen. Ältere Mitglieder des Vereins erhielten erstmals zu Weihnachten ein kleines Präsent überreicht. Diese Regelung hat bis heute noch ihre Gültigkeit. In der kälteren Jahreszeit wurden auch immer wieder sehr gut besuchte Kaffeekränzchen für alle Mitglieder und Einwohner der Stadt Zeil organisiert und durchgeführt. Ende der 70er Jahre wurde auch eine Fußballabteilung gegründet, die an insgesamt drei Zeiler Fußball-Stadtmeisterschaften mit viel Erfolg teilnahm. Bis Anfang der 80er Jahre wurde dann auch noch in so manchen Heim- und Auswärtsspielen der Namen des Vereins in der näheren und weiteren Umgebung bekanntgemacht. So wurde u.a. ein Spiel in Redwitz bei Lichtenfels ausgetragen.
Ebenfalls wurden ab Ende der 70er Jahre in den Herbsttagen für alle lebenden und verstorbenen Mitgliedern des Vereins in der Bergkapelle eine Messe gelesen, dies hat sich auch bis heute nicht geändert, nur findet die Kirche nicht mehr in der Bergkapelle, sondern in der Stadtpfarrkirche statt. Die 20-Jahr Feier fand dann ebenfalls hier im kath. Pfarrheim statt und wurde zu einen Höhepunkt in der bis jetzt 40-jährigen Geschichte des Vereins. Neben einer extra hierfür herausgebrachten Festschrift wurde ein von den Mitgliedern selbst hergestelltes kaltes Büfett erstellt, das seinesgleichen suchte. Am Ehrenabend konnten neben 1. Bgm. Erich Geßner nebst Gattin auch die
beiden Geistlichen der Stadt, Herr Pfarrer Heßberger und Frau Pfarrerin Körtge, begrüßt werden. Dieser Abend, bei dem auch etliche Mitglieder des Vereins geehrt wurden , war wohl in der 20-jährigen Geschichte des Vereins einzigartig und fand auch großen Anklang in der Tagespresse.
Als Günter Seifert dann nach vier Jahren aus beruflichen Gründen sein Amt als 1. Vorstand niederlegte, wurde KH. Schönmann sein Nachfolger.
Das Hauptproblem war es und ist es auch immer noch, für einen nicht sportlichen Verein, dem also Trainingsabende und Vergleichswettkampftage fehlen, etwas für die Mitglieder zu organisieren, das interessant und abwechslungsreich ist. Dies ist um so schwerer, da man in unserem heutigen Fernseh- und Computerzeitalter die einzelnen Mitglieder schwer hinter dem häuslichen Ofen hervorlocken kann und auch ein Vereinsjob ein recht undankbarer Job ist. Es wurde jedoch innerhalb der Vereinsführung schon damals eingeführt, daß möglichst mindestens eine Vereinsveranstaltung pro Monat für die Mitglieder durchzuführen ist und dies ist, so phantastisch es auch klingen mag, bis auf den heutigen Tag, mit wenigen Ausnahmen, durchgeführt worden und soll auch weiterhin durchgeführt werden.
Als man im Jahr 1985 das 25-jährige Bestehen des Vereins feiern konnte, gingen dieser Feier heftige Debatten und Diskussionen voraus. Doch man konnte sich in einer Sonder-Mitgliederversammlung innerhalb der Vereinsführung überwinden, den Tabernakel-Bildstock am Tuchanger auf Vereinskosten renovieren zu lassen. Mit Hilfe der Stadt Zeil, die hauptsächlich den nötigen Papier- und Schriftkram mit den zuständigen Stellen beim Denkmalschutz und anderen Stellen übernahm, konnte durch die großzügige Spende des Vereins der Bildstock renoviert werden. Die feierliche Einweihung des neu restaurierten Bildstockes wurde mit einen Gottesdienst vor dem Altar unter Mitwirkung des Amsigallenchors zelebriert. Seitens der Zeiler Bevölkerung wurde dies als vorbildlich herausgestellt.
Die Mitgliederzahl des Vereins hatte zwischenzeitlich (1986) seine höchste bisherige Zahl seit Bestehen des Vereins erreicht, nämlich 126 Mitglieder.
Das Vereinsleben wurde mit Tagesfahrradtouren, Winter- und Frühjahrswanderungen und der damaligen regelmäßigen Teilnahme am Zeiler Faschingszug bereichert, die durchgeführten Kappenabende und das Osternestersuchen für die Vereinskinder und Mitglieder sollen nicht vergessen werden. Auch beschloß die Vereinsführung im Jahr 1986 nach langem Hin und Wider, um die Festeflut innerhalb der Stadt Zeil zu verringern, die schon zur Tradition gewordenen Sommerfeste ( wie schon erwähnt, sehr oft im Regen) nicht mehr durchzuführen, um dafür am neuen Altstadtweinfest teilzunehmen, an denen unser Käsespezialitätenstand mittlerweile schon zu einem wahren Anziehungspunkt am Weinfest geworden ist. Auch wurde vermehrt an kommunalen Belangen teilgenommen. Als 1987 anl. der Diskussionen um den Bau einer Rübendeponieanlage der Zuckerfabrik , direkt vor den Nasen der Grabengärtenbewohner Unmut bei diesen aufkam, sah sich die Führung des Vereins genötigt, ein Beschwerde- und Ablehnungsschreiben für den Bau an die Stadt Zeil zu richten. Selbst der damalige Direktor der Zuckerfabrik Herr Dr. Ücker sah sich gezwungen, der Einladung des Vereins zu einer Ausschußsitzung zu folgen, um die Sorgen der Grabengärtler zu hören und Gegenargumente darzulegen. Die Deponie wurde dann nach dreijährigen Probelauf genehmigt, und man muß im nachhinein sagen, daß relativ wenige Geruchsbelästigungen oder Belästigungen anderer Art deswegen vorkamen.
Ab 1987 wurden dann auch die Helfer zum Altstadtweinfest mit einer Überraschungsfahrt, erstmalig in die Würzburger Residenz und einen kostenlosen Essen für ihren selbstlosen Einsatz belohnt. Seit einigen Jahren wird den Helfern des Weinfestes ein bunter Abend in einem Zeiler Lokal bei kostenlosem Essen und Trinken geboten, da nach einem Beschluß der Vorstandschaft, die Hälfte des Reingewinns vom Altstadtfest wieder an die Helfer zurückfließen soll und auch zurückfließt. Es lohnt sich also auch, beim Altstadtfest den Verein tatkräftig zu unterstützen, da solch ein großes Fest niemals allein von nur ein paar Mann getragen werden kann. Die Mitgliederzahl betrug Ende 1987 nunmehr 111 Mitglieder. Im Jahr 1988 wurde auch erstmalig und bisher einmalig eine Busfahrt ins Möbelhaus Neubert nach Hirschaid organisiert, die anstelle des alljährlichen Kaffeekränzchen für ältere Mitglieder und Bewohner der Stadt Zeil stattfand. Die Frauen des Vereins gründeten ebenfalls 1988 einen Frauenstammtisch, der sich bis heute, jeden Monat einmalig trifft. Die Männer des Vereins wollten dem jedoch nicht nachstehen, und gründeten ebenfalls einen Männerstammtisch, der sich jedoch schon nach knapp 1 1/2 Jahren später so peu à peu verabschiedete. Die traditionellen Vereinsausflüge Ende der 80er waren meist 2-tägige Ausflüge die uns u.a. nach Lübeck mit Ostseehansapark, Murnau mit den Königsschlössern, oder zum Chiemsee mit dortiger Übernachtung brachten. Tagesfahrten wurde dann hauptsächlich wieder Anfang der 90er Jahre unternommen. Der Bay. Wald mit Arberbesuch, unser Ausflug in die ehemalige DDR nach Gotha und Suhl, Jahre später in die Glasbläserstadt Lauscha, oder in die Tschechei mit dem Besuch von Eger (Ächer) und Karlsbad waren Höhepunkte in den jeweiligen Vereinsjahren. Seit 1988 ist der BVG ein eingetragener Verein im Vereinsregister des Landratsamtes Haßfurt. Erstmalig wurden auch ein Vereinskasten am Verbindungsweg zur Stadt gegenüber dem Anwesen Schellenberger montiert, dem sich dann später ein weiterer Teil eines Stadtaushängekasten gegenüber der alten Volksschule anschloß, in denen nunmehr die neuesten Nachrichten und
Veranstaltungstermine des Vereins, zu jeder Zeit, seitens der Mitglieder und Einwohner der Stadt Zeil nachgelesen werden können. Zur 30-Jahr-Feier des Möbelwerk Milewski wurde auf dessen Gelände die Weinfestbude des Vereins aufgebaut und mit weiteren Vereinen der Stadt wurde zum Gelingen dieses Feistes beigetragen.
Das eigene 30-jährige Bestehen des Vereins wurde dann im Herbst mit einer schlichten Feier in Form eines kostenlosen Federweißenabends im Schützenvereinshaus gefeiert. Anfangs der 90er Jahre wurden dann auch mehrere Federweißenabende in Sand oder Ziegelanger abgehalten, die dann mit einer Nachtwanderung nach Hause im Fackelschein beendet wurden. Wegen des stattfindenden Golfkrieges wurden dann unsere Vorbereitungen zum Faschingsumzug 1991 jäh gestoppt, dafür paddelte man dann im Juni erstmalig mit drei Booten von Viereth den Main hinunter bis nach Zeil. Wasser gab es dabei in Hülle und Fülle von oben und selbstverständlich auch von unten. Zum erstenmal kamen auch innerhalb der Vereinsführung im Jahr 1992 Gedanken auf, u. U. eine eigene Vereinsunterstellhalle zu bauen, da der Transport der Weinfestbude, die in Knetzgau und später in Neubrunn gelagert wurde, zu einem immer größer werdenden Problem wurde. 1993 wurde zu einem sehr arbeitsaufwendigen Jahr innerhalb des Vereins, da man mit den Bau der vereinseigenen Unterstellhalle begann und sie bis auf den Außenputz fertigstellen konnte. Eine Energieleistung der insgesamt meist 10-12 mithelfenden Mitglieder, da sich nur wenige von ihnen mit den auf dem Bau üblichen Begriffen wie z.B. Ringanker, Dachtrembel oder Winkelanmaß auskannten, geschweige jemals eine Kelle in der Hand gehabt hatten. Daß auch noch die Mauersteine im Lot mit Richtschnur ausgemessen gesetzt werden müssen, kam so manchem "Bauhelfer" doch etwas zu genau vor. Das Schätzen der benötigten cbm an Sand und Fertigbeton stellte uns , so lächerlich dies jetzt wohl klingen mag, vor einige Probleme. Dank muß auch hier nochmals an die Stadt Zeil gesagt werden für die Zur-Verfügungstellung des wohl einzigartigen Geländes hinter den Tennisplätzen des TV Zeil. Unser Festplatz und die Unterstellhalle konnten mittlerweile schon viele schöne Vereinsfeste miterleben und sie werden auch in Zukunft der Anlauf platz für Festlichkeiten innerhalb des Vereins bleiben. Daß 1993, mit dem Bau der Unterstellhalle, das weitere Vereinsleben nicht zum Erliegen kam, zeigt uns, daß dieses Jahr ein Jahr der Besichtigungen wurde. So wurden im Frühjahr die moderne, computergesteuerte Brauerei Göller in der Speiersgasse, im Sommer das große Coca-Cola Werk in Knetzgau und im Herbst die Zuckerfabrik in Zeil besichtigt. 1994 fand dann innerhalb der Vorstandschaft ein Führungswechsel statt, neuer erster Vorstand wurde Günter Schuster, da ich selbst aus privaten Gründen etwas kürzer treten wollte. Im gleichen Jahr wurde einmaligerweise dann kein Vereinsausflug selbst geplant, sondern man schloß sich einem 4-tägigen Ausflug eines Busunternehmens an, der zum Gardasee und nach Venedig führte. Zum Weinfest 1995 wurde dann der Verkauf von Currywurst eingeführt, welche bis heute noch ein fester Verkaufsbestandteil am Weinfest ist. Auch wurde fest eingeführt, daß der Verein am Jahreswechsel einen feststehenden Betrag für caritative oder soziale Zwecke an die jeweiligen Organisationen abführt. Der Mitgliederstand betrug übrigens Ende 1995 102 Mitglieder. Ab 1996 konnte dann erstaunlicherweise bei den nachfolgenden Neuwahlen eine beachtliche Mitgliederanwesenheit gezählt werden. Dies ist um so mehr erfreulich, daß gerade bei Neuwahlen viele Mitglieder nicht kommen, da man sich doch allzugerne vor Übernahme eines Vereinspostens drücken will. Im Jahr 1996 wurde dann nach vielen Jahren erstmalig wieder ein vereinsinternes vollkommen neugestaltetes Sommernachtsfest mit anschließendem Lagerfeuer an der Unterstellhalle abgehalten. Erstmalig mußte auch ein Schwein zu diesem Grillabend sein Leben lassen. Und schon war wieder eine Idee geboren, eventuell jedes Jahr einen Grillabend mit anschließender Lagerfeuerromantik abzuhalten. Auch wurden 1996 zum Muttertag, alle Frauen und Mütter des Vereins mit einem Muttertagsgeschenk überrascht.
In den ca. 15 Jahren zwischen 1970 und 1985 wechselte der Pächter der Grabengärtenwirtschaft öfters und es stellte sich immer mehr heraus, daß das Lokal bei größeren Veranstaltungen, wie z. B. Mitgliederversammlungen oder Weihnachtsfeiern einfach zu klein, bzw. durch einen Umbau in L-Form einfach nicht für solche Veranstaltungen geeignet ist. Daher wurde ab Mitte der 80er Jahre die Eisenbahnwirtschaft immer mehr Ziel des Vereins zu solchen Ereignissen. Im Jahr 1996 wechselte man dann wieder, nach versch. Vorkommnissen bei Vereinsveranstaltungen mit dem Pächterehepaar der Eisenbahnwirtschaft, sein Lokal und wechselte zum Vereinsmitglied Harald Warmuth um. Mittlerweile ist die Gaststätte "zum Hirschen" als Vereinslokal fester Bestandteil. Ab 1997 wird an der ersten Mitgliederversammlung eines Jahres ohne Neuwahlen immer ein Diaabend abgehalten, der die Ereignisse des Vereins vom vorausgegangen Jahr nochmals aufzeigt und sehr gut bei den Mitgliedern angekommen ist. Auch wurde eine Herbstwanderung eingeführt, welche die Teilnehmer nicht in die unmittelbare Umgebung führt, sondern es werden mit dem Citybus der Stadt Zeil, die Teilnehmer zum Wanderziel gefahren. Unvergessene Wanderungen in der Rhön, um Vierzehnheiligen herum, der Fränkischen und in diesem Jahr der Schesßlitzer Schweiz mit dem dazugehörenden passenden gemütlichen Ausklang, in einer Wirtschaft der dortigen Umgebung, trugen bisher und werden sicherlich auch weiterhin zum Zusammengehörigkeitsgefühl der Mitglieder des Vereins untereinander beitragen. Ab 1997 wurden auch wieder 2-tägige Ausflüge unternommen. Wer erinnert sich nicht an unseren Berlin-Ausflug?
Als man zur Neuwahl 1998 erstmals in der Vereinsgeschichte in der Wahlversammlung keinen neuen ersten Vorstand finden konnte, übrigens eine Sache, die immer häufiger bei Vereinen in Zeil und auch anderswo vorkommt, konnte man mich dann im März des Jahres wieder dazu überreden zu kandidieren. Und was soll man sagen: Ich bin doch dann tatsächlich wiedergewählt worden.
Die Ausflüge der vergangen Jahre die uns u.a. nach Malmö in Schweden, ins Elsaß nach Straßburg oder dieses Jahr zur Landesgartenschau nach Memmingen und zum Bodensee führten sind zur Zeit, mit den 1.-Mai-Wanderungen, den Grillfesten mit Lagerfeuer, der Teilnahme am Zeiler Weinfest, den Kegelabenden mit Überraschungen, den auswärtigen Herbstwanderungen und den Weihnachtsfeiern die herausragenden Vereinsaktivitäten innerhalb des Vereins. Im vergangenen Jahr gesellte sich dann noch unsere organisierte erstmalige Krippenausstellung im ev. Gemeindehaus hinzu, die als ein voller Erfolg gewertet werden kann, ebenfalls wieder im Jahr 2001 durchgeführt.
Ich bin nun ans Ende meiner "kurzen" Vereinschronik gelangt und hoffe, mit diesem Rückblick nicht allzusehr gelangweilt zu haben, selbstverständlich gäbe es noch viel mehr zu berichten, aber dafür reicht uns heute die Zeit nicht aus.
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